Ende Februar waren wir mit einem Poster auf der Konferenz „Trusting in Care Technology or Reliance on Socio-technical Constellation?“ am Hanse-Wissenschaftskolleg (organisiert von Gesa Lindemann und Hironori Matzusaki, Universität Oldenburg).
Die Vorträge betrachteten das Thema von Vertrauen in Pflegetechnologie von unterschiedlichen Blickwinkeln aus: Sowohl Technikphilosophische, Soziologische, Human-Factors als auch Arbeitswissenschaftliche Beiträge waren vertreten und wir haben vieles über den komplexen Mechanismus des Vertrauens gelernt.
Unser Beitrag widmete sich dem speziellen Einfluss der Verkörperung eines künstlichen Agenten (also etwa eines Sprachassistenzsystems oder eines Roboters) auf die dynamische Entwicklung von Vertrauen. Aus verschiedenen theoretischen Zugängen haben wir ein Modell erarbeitet, das – unabhängig von der Verkörperung (also virtuell oder physisch) – zwei Ebenen der Bezugnahme unterscheidet, die relevant werden, wenn die Vertrauenswürdigkeit oder auch der Bedarf an Vertrauen eingeschätzt wird: Einmal der sogenannte ‚mind‘ layer (Verstandesebene) und andererseits der sogenannte ‚body‘ layer (Körperebene). Aus dem jeweils konkreten Verhältnis dieser Faktoren zueinander – auch ein virtueller Avatar kann auf der Körperebene bewertet werden – ergibt sich ein konkretes Maß an benötigtem Vertrauen, das wir als ‚Agentic performance trust‘ betitelt haben. Wir planen, dieses Konzept in zukünftigen empirischen Arbeiten zu überprüfen.
Das Poster kann als PDF (513 kb.) abgerufen werden.
Im Bild zu sehen ist Manuela Marquardt im Gespräch mit Philip Nickel von der Eindhoven University of Technology.